Understanding Practice

Ilija Trojanow und Klaus Zeyringer

Ort
Zentrum Fokus Forschung
Rustenschacherallee 2-4
1020 Wien

Impulse, Exchange, Discourse
Mo. 7.11. 18:00-20:00

Wie geht ein Romancier an Recherchen heran, wie setzt er sie literarisch um? Was macht ein Sachbuch-Autor anders? Welche Beziehungen entstehen zwischen (Nach-)Forschung und Schreiben? Schafft die Recherche narrative Vorbedingungen, mischt sie sich ins Erzählen ein?

Wissenschaftliche Publikation oder Sachbuch ist – inwiefern anders als Sprachkunst? – einem Faktenfundament verpflichtet, auf dieser Basis gilt es erzählend zu vermitteln, ohne den Möglichkeitssinn außer acht zu lassen, sagt Klaus Zeyringer.

„Facts forms form“, schreibt Ilija Trojanow in seinem Essay Igniting the narrative engine. Und: “Sometimes the responsibility one feels towards the researched material changes the form of a book.”

Von diesen Überlegungen ausgehend sprechen wir über unsere Erfahrungen sowie Erkenntnisse, befragen uns gegenseitig und erwarten Fragen des Publikums.

Ilija Trojanow

Ilija Trojanow, 1965 in Sofia geboren, 1971 Flucht aus Bulgarien, Asyl in Deutschland, aufgewachsen in Nairobi, studierte Jura, Ethnologie und Havarie in München. 1989 Gründung des Marino Verlags für Bücher über Afrika. Autor, Übersetzer und Publizist. Lebte von 1998-2003 in Bombay, von 2003-2006 in Kapstadt. Seit 2008 in Wien und Stuttgart zuhause.

Veröffentlichungen u.a.: Die Welt ist groß und Rettung lauert überall, Roman 1996. Hundezeiten. Heimkehr in ein fremdes Land, 1999/2006. An den inneren Ufern Indiens, 2003. Zu den heiligen Quellen des Islam, 2004. Der Weltensammler, Roman, 2006. Nomade auf vier Kontinenten, 2007. Kampfabsage (mit Ranjit Hoskoté), Essay 2007. Angriff auf die Freiheit (mit Juli Zeh), Essay 2009. EisTau, Roman 2011. Der überflüssige Mensch, Essay 2013. Wo Orpheus begraben liegt (mit Fotografien von Christian Muhrbeck), 2013. Macht und Widerstand, Roman 2015. Nach der Flucht, Essay 2017. Gebrauchsanweisung fürs Reisen, Essay 2018. Doppelte Spur, Roman 2020.

Filme: Vorwärts und nie vergessen, Dokumentation, ZDF 2008; Die Welt ist groß und Rettung lauert überall, Spielfilm 2009; Oasen der Freiheit, Dokumentation, ORF/3sat 2018

Musik: Libretto für Masque, Oper von Hans Huyssen, UA 2005 in Kapstadt; Opernblog für Der Standard, 2014; Festrede auf das Ensemble Modern, Alte Oper Frankfurt, 2020

Auszeichnungen u.a.: Adelbert-von-Chamisso-Preis 2000, Preis der Leipziger Buchmesse 2006, Berliner Literaturpreis 2007, Mainzer Stadtschreiber 2007, Würth-Preis für Europäische Literatur 2010, Carl-Amery-Literaturpreis 2011, Heinrich-Böll-Preis 2017, Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln 2018, Vilenica International Literary Prize 2018

Gastprofessuren in St. Louis, Dartmouth, Berlin und Kassel; Vorlesungen an der NYU in New York, der Universität Tübingen sowie an der Filmakademie Wien.

Übersetzungen in 30 Sprachen.

Klaus Zeyringer

geb. 1953 in Graz, lebt in Pöllau (Stmk.) und München, war Univ.-Prof. für Germanistik in Frankreich und Literaturkritiker. Ist Kulturwissenschaftler und Publizist, moderiert in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Bücher u.a.: Eine Literaturgeschichte: Österreich seit 1650 (2012); Fußball. Eine Kulturgeschichte (2014, erw. Tb 2016), Olympische Spiele. Eine Kulturgeschichte (2 Bde. 2016, 2018), Das wunde Leder (2018), Schwarzbuch Sport (2021), Die Würze der Kürze. Eine kleine Geschichte der Presse anhand der Vermischten Meldungen (2022).

 

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